Finster war’s, der Mond schien helle…
August 21, 2019
Angeblich sind Kontraste ja sexy. Wenn man mit MacBook auf dem Schoß im Kerzenschein Blogeinträge schreibt, merkt man auf jeden Fall, wie hier zwei ganz verschiedene Welten aufeinandertreffen. In Bukoba und der Region Kagera befinden wir uns nun am Ende von Tag 3 ohne Strom.
Angeblich irgendwelche Probleme im Stromnetz von Uganda, aber so richtig ist hier niemand informiert, scheint aber auch niemanden so richtig zu betreffen. Das Team von Jambo Bukoba kann sich auf jeden Fall zu den glücklichen zählen, die tagsüber im Büro dank Generator mit Strom versorgt werden. So viel Luxus gibt’s hier allerdings nur für Banken, Upper-Class Hotels, Funkmasten (3G bei Stromausfall 🤯), Tankstellen und eben den Regierungsgebäuden, in denen wir angesiedelt sind.
Wer jetzt fürchtet, dass hier schon das Chaos ausbricht, den kann ich beruhigen: In Bukoba läuft das Leben auch ohne Strom ziemlich geregelt ab. Gekocht wird mit Gas, Motorrad fährt mit Benzin und die meisten Menschen scheinen auch keinen Strom zu brauchen, um ihren Job nachzugehen.
Auch sonst ist ziemlich viel passiert, ich versuche mal das wichtigste für euch in einigen Sätzen zusammenzufassen. In meiner dritten Woche kamen Clemens Mulokozi, der Gründer von Jambo Bukoba, und Meike zu Gast nach Bukoba. Für mich ergab sich dadurch die großartige Chance, bei ganz vielen Besuchen in Schulen vor Ort und bei Beamten der Regierung live mit dabei zu sein. Es ist überwältigend zu sehen, welche Reichweite diese kleine, aber hochmotivierte Truppe mit der Unterstützung von Spendengeldern erzielen kann! Wer für seine Spendengelder möglichst viel Effekt pro Euro wünscht, dem kann ich Jambo Bukoba auf jedem Fall wärmstens ans Herz legen.
Damit ihr mal seht, warum es so wichtig ist, dass die Kids mit Wasser und neuen Klassenzimmern versorgt werden, habe ich ein kurzes Video von unserem Ausflug an die Kisenge Primary School zusammengeschnitten:
Ansonsten bedeutet mein Alltag vor allem mit dem Auto, Motorrad oder Fahrrad durch die Gegend zu fahren und Gelände, Strecken und Landschaft zu erkunden. Ein toller Mix aus Abenteuer, Urlaub und Arbeit! Auch die Dokumentation darf natürlich nicht fehlen, alle Touren sind wie immer auf meinem Komoot-Profil zu finden.
Auch die erste lange Ganztagestour haben wir schon hinter uns gebracht. In der Nacht vorher sind wir mit dem Auto in das Dörfchen Kamachumu angereist, in dem es dank nahegelegenem Krankenhaus auch ein ganz passables Hotel gibt. Bett, Moskitonetz, warme Dusche und Abendessen, was will man mehr! Am frühen Morgen sind Abednego und ich dann in die Eisen gestiegen und als erstes auf zum Bugonzi Waterfall gefahren.
Mit tollen Ausblick über das Tal haben wir uns der Oberkante des Wasserfalls mit den Rädern genähert. Schwindelfreiheit definitiv erforderlich! Nach einem technisch anspruchsvollen, aber super spaßigen Downhill haben wir dann den Sumpf gequert und den ersten langen Anstieg hinter uns gebraucht. Dieses Muster hat uns dann auch den ganzen Tag verfolgt: Spaßiger Downhill gefolgt von anstrengenden Steigungen. Nach 69.2 Kilometern, 1020 Höhenmetern und einer ausgedehnten Pause am Kabuhara Beach sind wir dann Abends erschöpft aber glücklich in Bukoba eingetroffen.
Ausblick über's Tal am Bugonzi Wasserfall. Zur rechten war dann unser Downhill geplant 😱
Die Wochenenden sind dann meistens geprägt von einem Tag Entspannung zuhause, und einem Tag, an dem wir einen Ausflug unternehmen. Wir, das sind Abednego, Eike, Sweetbird und ich. Eike, eigentlich in Augsburg ansässig, arbeitet hier gerade in seinem Jahresurlaub als Lehrer an der Nshambya Primary School, wo er sowohl Kinder als auch Lehrer in Englisch unterrichtet. Sweetbird ist Gastvater von Eike, und ja: Der Mann ist mindestens so gut drauf, wie sein Name andeutet! Gemeinsam geht’s für uns dann immer mal auf Wanderung, und da Bilder ja mehr zählen als tausend Worte, gibt’s hier noch zwei Zusammenschnitte von mir:
Im zweiten Video waren wir übrigens, nachdem wir das Auto aus dem Schlamm befreit haben, an dem bereits erwähnten Bugonzi Wasserfall! Statt mit den Fahrrädern bergab hieß es aber für uns dieses Mal: Über die Leitern bergauf!
Das war’s von mir an dieser Stelle, jetzt wird hier erstmal was gekocht, Gasherd sei dank! Und während ich mich auf Wali Samaki freue, hoffe ich dass euch dieser Eintrag gefallen hat und bis bald!
PS: Ach ja, und Zwischendurch hab ich mir noch ne Glaze rasiert. Bilder gibt’s aber nur auf Anfrage 😉
PPS: Wenn es euch gefallen hat, dann lasst gerne mal einen Kommentar hier, auf FB oder Instagram da. Dann weiß ich auch, wer hier immer mal so vorbei schaut ☺️